Wittener Werkzeuge
Der Mensch ist die beste Medizin für den Menschen
Chin. Sprichwort
Die zehn zentralen Bausteine der Wittener Werkzeuge
Den anderen wirklich wahr-nehmen
Achtsamkeit bedeutet im einfachsten Sinn die Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment, das Hier-und-Jetzt, zu lenken. Im Umkehrschluss bedeutet dies, sich nicht mit Dingen aus der Vergangenheit bzw. Spekulationen über die Zukunft zu belasten.
Ganz Ohr sein – auf allen 4 Ebenen
Einlassung heißt dreierlei: sich jemandem zuwenden, sich dazu Zeit nehmen, zuhören.
Wichtig ist, den Gesprächsbedarf zu erkennen und inne zu halten. Körperhaltung und Blick werden auf den Anderen eingestellt. Zeitnehmen sagt nichts über eine bestimmte Dauer aus, auch kurze Gespräche können hilfreich sein, wichtig ist der offene Einstieg. Und dann: zuhören!
Das Leid des anderen wahrnehmen
Mitgefühl bedeutet, sich in die Welt des anderen hineinzuversetzen und sich dessen emotionale Befindlichkeit zu vergegenwärtigen – und mitzufühlen. Dabei entsteht so etwas wie ein gemeinsamer Seelenraum.
Hoffnung stützen und Stärken ansprechen
Es geht darum, den Aufmerksamkeitsfokus des Klienten auf dessen Potentiale und Ressourcen (Kraftquellen) zu lenken, sie hervorzuheben und Zuversicht zu fördern. Indem ich solche Anteile der Person identifiziere und wertschätzend thematisiere, vermag der Andere wie in einem Spiegel zu erkennen, dass seine Person vielseitig ist und dass mit dieser Vielseitigkeit zahlreiche Möglichkeiten einhergehen, die ihn in der augenblicklich schwierigen Situation stark machen können.
Angelika Zegelin hat sich intensiv mit dem Aspekt der Hoffnung auseinandergesetzt. Eine kleine Literaturauswahl finden Sie hier
Dem Anderen Nähe vermitteln
Pflege ist ohne Berührung nicht denkbar. Viele hundertmal am Tag berühren Pflegende meist unbewusst körperlich, emotional oder seelisch Patienten, Angehörige und auch Kollegen. Berührung scheint die Basis-Kommunikation zu sein.
Sich selbst achtsam im Blick haben
Selbstachtung ist …
Der verhältnismäßig gute Ruf,
den man bei sich selbst genießt!
Selbstachtung beschreibt die ganz subjektive Bewertung, die wir von uns selbst haben: Wie sehe ich mich selbst? Zumeist sind wir in unserer Aufmerksamkeit ganz nach außen orientiert. Wir sind in der Welt. Wie sehen andere mich und wie möchte ich gesehen werden? Dem gegenüber beschreibt Selbstachtung den bewussten, nach innen gerichteten Blick. Es ist die Begegnung mit dem, was uns ausmacht.
Auf die innere Stimme achten
Intuition braucht man nicht zu definieren – jeder weiß, was das ist, ganz intuitiv. Und jeder kennt diese Erfahrung in komplexen Entscheidungssituationen, wenn man einerseits vom Kopf her nach einer vernünftigen Lösung sucht, andererseits sich eine innere Stimme meldet, die zusätzliche Aspekte berücksichtigt wissen möchte.
Ganz bei sich selbst sein
Unter Selbst-Spürung versteht man die Präsenz des Beraters als gesamte Person durch Körper, Geist und Seele, also in allen Ebenen. Dies heißt, bei sich selbst sein, authentisch zu sein und seine Erfahrungen einzubringen. Der Berater spürt sein Selbst zu jeder Zeit.
Sich selbst Mut zusprechen
Pflegende können sich vor schwierigen Gesprächen Mut zusprechen und das Vorgehen im Geiste durchgehen. Dies kann dazu führen, dass sie sicherer in ihrem Handeln werden.
Die Selbstermutigung kann auch mit der Besinnung auf positive Erlebnisse das Selbstbewusstsein und somit das Vertrauen der Pflegenden in deren Fähigkeiten, andere Situationen zu meistern, erhöhen.
Für sich selbst gut sorgen
Selbststärkung meint, sich selbst Gutes zu tun, um so immer wieder über die Kraft zu verfügen, die für die Bewältigung der alltäglichen Herausforderungen des Lebens notwendig ist. Ich suche auf der einen Seite die Nähe zu all den Menschen, Kontexten, Tätigkeiten, Dingen, Gedanken usw., die sich körperlich und/oder auch geistig gut für mich anfühlen und aus denen ich Kraft schöpfe.